Pinterest SEO: Der ausführliche Guide [2022]

von Über den Otter...

Pinterest? Das war doch dieses soziale Netzwerk für Bilder, oder? Im nachfolgenden Guide erfahren Sie, warum Pinterest eigentlich eher eine visuelle Linksammlung ist. Außerdem zeige ich Ihnen, wie Sie mithilfe von Pinterest SEO mehr Traffic für Ihre Webseite generieren.

Inhaltsverzeichnis

  1. Pinterest? Zwischen sozialem Netzwerk und visueller Linksammlung
  2. Wie funktioniert der Pinterest Rankingalgorithmus?
  3. Die wichtigsten Rankingfaktoren für Pinterest SEO
  4. Wie kann ich die Domain-Qualität erhöhen und das Vertrauen steigern?
  5. Wie bewertet Pinterest die Qualität eines Pins?
  6. Was ist die Pinner Quality und wie kann ich sie verbessern?
  7. Keyword-Recherche auf Pinterest
  8. Kurzübersicht: Hier sollten Sie Keywords verwenden
  9. Interview mit Pinterest-Expertin Alexandra Polunin

Pinterest? Zwischen sozialem Netzwerk und visueller Linksammlung

In vielen Küchen hängt sie noch, die gute alte Pinnwand. Hier werden wichtige Notizen oder Ideen mithilfe von Stecknadeln angepinnt. Die Plattform Pinterest funktioniert ganz ähnlich, nur als soziales Netzwerk.

Pinterest – die digitale Pinnwand? Anstatt Post-Its werden Links gesammelt.


Pinterest ist eine visuelle Suchmaschine, die hauptsächlich der Inspiration dient. Der Begriff setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „Pin“ (Anstecknadel) und „Interest“ (Interesse). Bei der Plattform handelt es sich um ein soziales Netzwerk, das ähnlich wie Instagram einen starken Fokus auf Bilder legt.

Über eine Suchmaske können Nutzer nach bestimmten Begriffen suchen. Anschließend erhalten sie eine Übersicht aller relevanten Bilder zu ihrer Suchanfrage. Diese können anschließend mithilfe von virtuellen Lesezeichen („Pins“) auf der eigenen Pinnwand gesichert werden. Mithilfe dieser „Repins“ gelangen die Nutzer schnell wieder zum entsprechenden Posting. Nutzer können fremde Inhalte pinnen oder eigene Bilder hochladen.

Die relevantesten Pins zum Keyword „Search Engine Optimization“.


Die eigenen Pins werden auf virtuellen Pinnwänden – auch „Boards“ genannt – organisiert. Um Pins zu einem bestimmten Bereich, wie z.B. Rezepte oder Frisuren, gruppieren zu können, wird für jedes Board ein Oberthema vergeben. Bei den Boards handelt es sich also um eine Art virtuelles Fotoalbum, das sich endlos erweitern lässt [1, 2].

Aus Unternehmenssicht ist Pinterest besonders interessant, da jedem Pin ein Link zur Webseite angehängt werden kann. Außerdem tummeln sich auf Pinterest meist ganz spezielle Zielgruppen, die für bestimmte Unternehmen interessant sind. Daher sorgt Pinterest SEO nicht nur dafür, die eigene Markenbekanntheit durch zielgruppenrelevante Inhalte zu erhöhen, sondern auch direkt Traffic für die Webseite zu generieren. Somit handelt es sich bei dem sozialen Netzwerk um eine visuelle Linksammlung, bei der die Social Media Elemente (z.B. „Watch-Tab“ oder „Pinterest-TV“) in der letzten Zeit immer wichtiger werden (siehe auch Interview mit Alexandra Polunin).

Wie funktioniert der Pinterest Rankingalgorithmus?

Wie jede Suchmaschine möchte Pinterest genau die Inhalte anzeigen, die die Suchanfrage des Nutzers bestmöglich bedienen. Dazu setzt das Netzwerk auf eine Kombination aus verschiedenen Algorithmen und Machine Learning Modellen. In einem ausführlichen Hintergrundartikel erklären die Entwickler der Plattform, wie sie einzelnen Bildern bestimmte Keywords zuweisen.

So werden für jeden Pin und jedes Board bestimmte Schlüsselwörter aus den beschreibenden Textelementen extrahiert (u.a. Pin-Title, Pin-Beschreibung, URL, Boardname und -beschreibung). Um sinnvolle Resultate zu erhalten und falsche Schreibweisen auszuschließen, werden diese Schlüsselwörter anschließend mit einem internen Wörterbuchverzeichnis abgeglichen. Basierend auf den Ergebnissen werden dann mögliche Keywords für den jeweiligen Pin definiert. So kann die Plattform alle Pins zuordnen, die für einen bestimmten Suchbegriff überhaupt in Frage kommen.

Anhand welcher Kriterien sortiert Pinterest die Treffer auf der Suchergebnisseite?


Im nächsten Schritt wird den Schlüsselwörtern dann mithilfe von Machine-Learning Modellen ein sogenannter Confidence-Score zugewiesen. Dieser beschreibt, wie relevant der Pin für das jeweilige Schlüsselwort ist. Dieser Wert bestimmt maßgeblich über das Scoring. Also darüber, an welcher Position der Pin für das Keyword gelistet wird [3, 4].

Tiefergehende Informationen zur Suchmaschinentechnik bei Pinterest finden Sie im Medium-Blog.

Die wichtigsten Rankingfaktoren für Pinterest SEO

Neben der oben beschriebenen Keyword-Relevanzbestimmung gibt es noch weitere Einflussfaktoren für die Pinterest Suchergebnisse. Die wichtigsten Rankingfaktoren im Pinterest SEO sind die folgenden [2, 3]:

  1. Domain-Qualität
  2. Qualität des Pins
  3. Qualität des Pinners
  4. Relevanz des Themas (siehe oben)


Wie kann ich die Domain-Qualität erhöhen und das Vertrauen steigern?

Die Kennzahl Domain-Qualität beschreibt die Qualität und die Vertrauenswürdigkeit deiner Webseite. Mithilfe von Algorithmen bewertet Pinterest die Popularität deiner Pins. Populäre Pins lassen auf eine vertrauenswürdige Webseite mit qualitativ hochwertigem Content schließen.

Die wichtigsten Faktoren, um deine Domain-Qualität zu steigern, sind die folgenden:

1. Konto in einen Business-Account konvertieren

Der Business-Account von Pinterest bietet zahlreiche Auswertungen wichtiger Kennzahlen. Diese Daten bieten die Basis für weitere Optimierungen. Außerdem dient der Business-Account als Vertrauenssignal für Pinterest.

2. Webseite verifizieren

Durch das Hinzufügen eines Meta-Tags an deinen Quellcode kannst du deine Webseite verifizieren. Die Verifizierung deiner Webseite gilt als Zeichen für Legitimität.

3. Rich Pins

Rich Pins sind ein wichtiges Werkzeug für Rankingverbesserungen. Mithilfe dieser „organischen Pins“ können Informationen direkt von deiner Webseite zu einem Pin übertragen werden. Rich Pins synchronisieren sich automatisch, sodass die Informationen nicht veralten.


Rich-Pin Informationen werden als mithilfe von schema.org Auszeichnungen im <head>-Bereich des HTML-Codes hinzugefügt.


4. Konsequentes pinnen

Tägliches Pinnen ist Key auf Pinterest. Um Vertrauen zu gewinnen, sollte dies anfangs am besten manuell geschehen. Dabei sollte ein Verhältnis von 80:20 zwischen fremden und eigenen Pins eingehalten werden. Das bedeutet: In den ersten Wochen macht es Sinn, etwa 80% fremde Pins und 20% eigene Pins zu veröffentlichen. Nach und nach sollte die Anzahl der eigenen Pins aber deutlich steigen. Später können auch Automatisierungstools, wie zum Beispiel Tailwind, eingesetzt werden [2, 3, 4].

Wie bewertet Pinterest die Qualität eines Pins?

Um die Qualität eines Pins bewerten zu können, nutzt Pinterest verschiedene Faktoren:

  • Bildqualität
  • Bildbeschreibung
  • Allgemeine Performance
  • Aktualität (zu einem geringen Maße)
  • Engagement (Beliebtheit + Interaktionsrate)


Dabei ist das Nutzer-Engagement das entscheidende Kriterium. Um ein hohes Engagement zu erreichen, braucht es Inhalte, die die Zielgruppe ansprechen. Dabei steht der Mehrwert für den Nutzer im Vordergrund. Unternehmen, die im Pinterest-SEO erfolgreich sein wollen, sollten daher in hochwertige Bilder, Infografiken und Bild-Text Kombinationen investieren. Nachfolgend finden Sie einige Tipps zur Pin-Gestaltung:

1. Keywords in Titel und Beschreibung

Der Titel des Pins muss die Zielgruppe ansprechen und optimalerweise die wichtigsten Keywords enthalten. Die Beschreibung des Pins sollte die Nutzer zum Klick auf die Webseite animieren. Gelegentlich befragt Pinterest die Nutzer nach der Zufriedenheit mit den Inhalten und berücksichtigt diese Informationen ggf. auch für die Bewertung der Pin-Qualität. Tragen Sie daher in Beschreibung und Titel nicht zu dick auf!

Pin-Title und Pin-Beschreibung auf das Suchwort „Sommerrezepte“ optimiert. Weiteres Potenzial für Optimierungen des Boardnamen und der -beschreibung.


Wie Sie interessante Keywords für Pinterest SEO recherchieren, erfahren Sie im Absatz „Keyword-Recherche“.

2. Hochwertige Bilder in den richtigen Maßen

Klar, wer im Pinterest-SEO erfolgreich sein will, benötigt hochwertige Bilder. Allerdings sollten diese auch in den richtigen Maßen gepostet werden. Empfohlen wird das Hochformat mit einem Seitenverhältnis von 2:3. Dabei sollte das Bild mindestens 735 px x 1102 px groß sein.

Vorsicht bei Text-Overlays: Hier sollte sparsam mit Textelementen umgegangen werden. Auch macht es Sinn mit kontrastreichen Farben zu arbeiten, um Aufmerksamkeit zu generieren. Selbstverständlich sollte das Bild hochwertig bearbeitet sein und zum Titel passen.

3. Website: Mobile-first & Pin-it

Vor der Veröffentlichung gerne Bilder und Webseite auf mobilen Endgeräten testen. Auch sollte die „Pin-it“ Funktion der Webseite hinzugefügt werden. So können Nutzer Webseiteninhalte leicht abspeichern. Das lohnt sich gerade im E-Commerce: Die Brand 21Vanity ist hier lobend zu erwähnen.

4. Bildoptimierung mit Alt-tags

Die wichtigsten Keywords sollten in den Alt-tags sowie im Dateinamen platziert werden [2, 3].

Was ist die Pinner Quality und wie kann ich sie verbessern?

Neben der Performance einzelner Pins, bewertet Pinterest auch die Qualität, Relevanz und Aussagekraft des Profils sowie der einzelnen Pinnwände. Dabei werden die folgenden Einflussfaktoren berücksichtigt:

  • Anzahl der Follower
  • Engagement
  • Pin-Qualität
  • Regelmäßiges Pinnen
  • Speichern & kommentieren von Pins anderer Nutzer
  • Beantwortung von Nachrichten & Kommentaren

Auch sollten der Markenname sowie das Hauptkeyword im Pinterest-Namen platziert werden. Schließlich wird aus dem Accountnamen die URL des Profils kreiert. Für einen professionellen Auftritt sollte ein hochwertiges Logo verwendet werden. Des weiteren macht es Sinn, wichtige Keywords sowie einen CTA in der Kurzbiografie des Profils zu geben. Abschließend sollte das Cover-Bild schon einen Eindruck der Marke sowie der angebotenen Dienstleistungen geben.

Um die Pinner-Qualität weiter zu optimieren, helfen die folgenden Tipps:

  • Ein regelmäßig gepflegtes, aussagekräftiges und mit Keywords bestücktes Profil zu erstellen.
  • Pinnwände regelmäßig optimieren, um ein stärkeres Follower-Engagement zu erreichen.
  • Regelmäßig auf Pinterest aktiv zu sein und mit anderen Nutzern zu interagieren [2, 4, 6].

Keyword-Recherche auf Pinterest

Sowohl bei der Optimierung der Pin- als auch der Pinner-Qualität spielen Keywords eine Rolle. Um diese Keywords an den wichtigen Stellen zu platzieren, muss man allerdings erst einmal wissen, wonach die Nutzer bei Pinterest suchen. Daher führt man zuerst eine Suchwortanalyse durch.

1. Auto Vervollständigung

Nach Eingabe eines Begriffs in die Suchmaske, zeigt Pinterest mit der Auto-Vervollständigung zahlreiche ähnliche Schlagworte an. Diese dienen als perfekte Inspiration für die Suchwortanalyse.


Auto Vervollständigung zum Keyword „Online Marketing“.


2. Verwandte Suchbegriffe

Wenn bestimmter Begriff gesucht wurde, findet sich auf der Suchergebnisseite außerdem eine Auswahl von verwandten Begriffen. Hier finden sich oft interessante Long-Tail Keywords [5].


Verwandte Suchbegriffe werden direkt unterhalb der Suchmaske angezeigt.


Mithilfe der vorgestellten Methoden lassen sich leider keine spezifischen Suchvolumina für die Keywords ermitteln. Lange Zeit hat sich hierfür das Tool Pinterested von Szymon Wilkosz angeboten. Seit einer Änderung der API im Oktober 2020 funktioniert das Tool aber leider nicht mehr.

Um weitere Keywords zu recherchieren und auch eine grobe Idee über die Nachfrage zu bekommen, empfehle ich daher auch Tools aus dem Google-Kosmos, wie zum Beispiel, den Keyword-Planer oder spezielle SEO-Tools, wie Searchmetrics oder Sistrix, zu nutzen.

Kurzübersicht: Hier sollten Sie Keywords verwenden

Wie im Laufe des Textes beschrieben, sollten Sie die recherchierten Keywords an verschiedenen Stellen im Profil nutzen. Zusammenfassend nochmal die wichtigsten Elemente für eine Keyword-Platzierung [5]:

  • Profilbeschreibung
  • Pinnwand-Titel
  • Pinnwand-Beschreibung
  • Pin-Beschreibung
  • Alt-Text


Interview mit Alexandra Polunin zu Pinterest SEO

Alexandra Polunin ist seit August 2017 als selbstständige Pinterest-Beraterin tätig. Sie unterstützt Unternehmen und Einzelpersonen dabei, ein Online Business ohne Social Media aufzubauen. Die studierte Germanistin liebt Spaziergänge mit ihrem Labradoodle und besitzt 8 Gitarren und Ukulelen.



SEO-Otter: Wie bist Du zum Online Marketing und speziell zum Pinterest Marketing gekommen?

Über tausend Umwege. Nach meinem Studium habe ich angefangen, in Linguistik zu promovieren, habe aber weder eine Stelle noch ein Stipendium für mein Thema bekommen. Also begann ich nebenberuflich zu texten und zu lektorieren und stand damit vor der Herausforderung, die viele Selbstständige kennen: Wie in Thors Namen komme ich jetzt eigentlich an Kund:innen?

Da ich Pinterest schon seit Beginn gerne privat nutzte, wurde ich natürlich neugierig, als ich las, dass in den USA gerade Pinterest die Geheimwaffe für Traffic und Reichweite ist. Das war 2016. Damals war Pinterest in Deutschland noch ein Underdog. Niemand hatte Pinterest auf dem Schirm, und mein Eindruck war auch, dass viele die Plattform nicht wirklich verstanden, weil sie so völlig anders funktioniert als Facebook oder Instagram. 

Ich begann, über Pinterest zu bloggen, und dann kamen die ersten Anfragen zum Pinterest-Management oder zur Pinterest-Beratung quasi von alleine in meinen Posteingang. Im Sommer 2017 beschloss ich dann, meine Doktorarbeit abzubrechen und mich hauptberuflich als Pinterest-Beraterin selbstständig zu machen. And here we are. 🙂

SEO-Otter: Warum hast Du Dich entschieden Dein Online-Business „frei von Social Media“ aufzubauen?

Ich bin nicht gerade extrovertiert. Deshalb fiel es mir schon immer schwer, täglich präsent in Social Media zu sein und mein Gesicht in die Kamera zu halten. Das ständige Vergleichen mit anderen und der Content-Overload setzten meiner mentalen Gesundheit zu. Und mit Corona und dem Lockdown hatte ich dann schließlich auch ein ganz praktisches Problem: Plötzlich hatte ich zu meinem Job zwei Kinder daheim und musste sie bei ihren Schulaufgaben unterstützen. Wann sollte ich also auf Instagram posten, wie toll gerade mein Business lief, und eine engagierte Community aufbauen? Dazu fehlte mir 2020 schlicht die Zeit.

Ich hörte also auf, aktiv auf Social Media zu sein, und konzentrierte mich auf meinen Blog und meinen Newsletter. Und was passierte? Nichts. Ich launchte meine Programme ohne Social Media genauso erfolgreich wie mit Social Media, einmal sogar noch erfolgreicher. 

Damit hatte ich für mich den „Beweis“, dass ich nicht zwingend Social Media brauchte, um erfolgreich selbstständig zu sein.

SEO-Otter: Ist Pinterest für Dich eine Suchmaschine oder eine Social Media Plattform?

Gute Frage. Noch vor wenigen Monaten hätte ich geantwortet, dass Pinterest eine visuelle Suchmaschine ist. Jetzt, Ende 2021, kann man das, glaube ich, nicht mehr so einfach sagen.

Mit den Idea Pins haben wir nun ein Pin-Format, das stark an Social Media erinnert. Im Homefeed gibt es jetzt einen „Watch“-Tab, der auch von der Optik stark an TikTok angelehnt ist. Und schon bald wird analog zu „IG TV“ das Format „Pinterest TV“ eingeführt …

Deshalb: Ja, wir können Pinterest noch zur visuellen Suche nutzen. Aber die Social-Media-Elemente werden immer wichtiger…

SEO-Otter: Google hat bis zu 200 verschiedene Faktoren, die das Ranking beeinflussen. Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Einflussfaktoren bei Pinterest?

Das ist bei Pinterest ein gut gehütetes Geheimnis. Ich würde jedem grundsätzlich raten, die Domain zu verifizieren, Rich Pins zu aktivieren und regelmäßig (mehrmals die Woche) zu pinnen. 

Daneben ist es natürlich auch wichtig, eine Keywordrecherche direkt auf Pinterest durchzuführen und die Keywords auf allen wichtigen Stellen (Pinnwandtitel, Pinnwandbeschreibung, Pintitel, Pinbeschreibung etc.) zu verwenden. 

SEO-Otter: Welche Tipps hast Du zur Steigerung der eigenen Pin-Qualität?

Die Qualität der Pin-Grafiken steht und fällt damit, dass wir die Vorgaben von Pinterest befolgen: 2:3-Format, hochwertiges Fotomaterial und aussagekräftiges Textoverlay sind für alle, die Pinterest professionell nutzen wollen, ein Muss.

Abgesehen davon rate ich, regelmäßig in die Pinterest Analytics zu gucken und die Top-Pins unter die Lupe zu nehmen. Mit der Zeit stellen sich bestimmte Themen, Designs, Layouts, Farben oder Pin-Formate als besonders erfolgreich heraus. Diese gilt es dann zu reproduzieren.

Also: Mehr von dem, was gut funktioniert. Das ist immer eine gute Devise für Pinterest.


SEO-Otter: Welche Unternehmen kennst Du, die es im Pinterest-SEO Deiner Meinung nach besonders gut machen?

Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Denn was „besonders gut“ bedeutet, können wir von außen leider nicht sagen. 

Die monatlichen Betrachter zum Beispiel, die wir ganz prominent im Profil sehen, setzen sich aus dem organischen und bezahlten Traffic zusammen. Von außen lässt sich deshalb nicht sagen, ob die 10 Millionen durch organische Maßnahmen wie SEO zustande gekommen sind oder einfach nur durch ein großes Werbebudget.

Auch ist es schwierig, SEO von anderen Strategien wie Pin-Design, Regelmäßigkeit im Pinnen etc. zu entkoppeln und zu sagen, woran Entwicklungen auf Pinterest nun letzten Endes lagen.


SEO-Otter: Welche Pinterest-(SEO-) Tools nutzt Du?

Ganz einfach: keine. 🙂 Für Pinterest gibt es abgesehen von der Suchleiste direkt in Pinterest keine Möglichkeit, Keywords zu recherchieren. 

Das macht das Thema Pinterest-SEO auf der einen Seite unkomplizierter (weil wir uns nicht in der Menge an Tools und Möglichkeiten verzetteln). Auf der anderen Seite wären Informationen wie Suchvolumen von einzelnen Keywords natürlich durchaus hilfreich.


SEO-Otter: Wie wird sich die Pinterest Suchmaschine Deiner Meinung nach in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Das ist aus meiner Sicht schwer zu sagen. Dieses Jahr hat die Entwicklung von Pinterest in Richtung Social Media viele überrascht. Und ich vermute, dass sich die Entwicklung in den nächsten Jahren auch noch fortsetzt und Pinterest immer weniger Suchmaschine und immer mehr Social-Media-Kanal sein wird. 

Das hat natürlich auch etwas mit Werbeanzeigen zu tun. Seit es möglich ist, auf Pinterest Werbung zu schalten, ist es auch Pinterests oberstes Ziel, die Nutzer:innen möglichst lange auf der Plattform zu halten, um ihnen möglichst viele Ads zu auszuspielen. Daher wird Pinterest mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft auf native Video-Formate wie Idea Pins oder Pinterest TV setzen. Und die Nutzer:innen werden die Plattform verstärkt aufsuchen, um sich unterhalten zu lassen – und nicht mehr zwingend, weil sie etwas suchen.

Eine andere Entwicklung sehe ich ganz klar im Bereich Shopping. Ich glaube, dass Pinterest sich mittelfristig zur Shopping-App entwickeln wird und uns vielleicht schon bald an Amazon erinnert … In den USA können wir in der Pinterest-App zum Beispiel schon durch AR-Try-on-Funktionen Lippenstift testen und verschiedene Farbtöne ausprobieren. Dann müssen wir nur noch einmal swipen und schwupps bekommen wir die passenden Produkte angezeigt.


SEO-Otter: Was siehst Du als konkrete Trends für Pinterest SEO in 2022?

Wen konkrete Trends interessieren, sollte sich unbedingt die Pinterest Predicts anschauen. Die Predicts sind eine Vorhersage, wonach die Pinterest-Nutzer:innen im kommenden Jahr suchen werden. Thematisch ist da von Interior über Food und Reisen bis zu Mode alles dabei. 

Letztes Jahr haben sich zum Beispiel 8 von 10 Vorhersagen bewahrheitet. Damit sind die Predicts eine gute Anlaufstelle, um sich frühzeitig zu informieren, welche Keywords trenden werden.


SEO-Otter: Wie versuchst Du als Selbstständige die Abhängigkeit von großen Plattformen, wie Facebook (Meta), Google oder Pinterest zu reduzieren?

Mein Fokus liegt ganz klar darauf, mein Online-Business unabhängig von Social-Media-Plattformen wie Facebook oder Instagram aufzubauen. Denn ich habe festgestellt, dass Social Media einen niedrigen ROI hat. Sprich: Wir stecken einerseits viel Zeit und Energie ins Posten, Liken, Kommentieren etc., bekommen andererseits nur wenig Output in Form von ernsthaften (und nicht oberflächlichen) Kontakten, Kund:innen oder Sales. 

Ich persönlich nutze daher kein Social-Media-Marketing mehr für mein Business, sondern setze auf die Kombination Blog und Newsletter. Ja, damit bin ich natürlich abhängig von Google. Aber im Moment stimmt für mich das Verhältnis von Aufwand und Resultat. Deshalb ist das für mich vorerst in Ordnung. 

Pinterest SEO: Wie sind Ihrer Erfahrungen?

Viel Spaß beim Optimieren! Ich freue mich, wenn Ihnen dieser ausführliche Guide weitergeholfen hat. Berichten Sie gerne über Ihre Erfahrungen mit Pinterest SEO in den Kommentaren.

Quellen

[1] https://www.alexandrapolunin.com/blog/was-ist-pinterest

[2] Website Boosting Ausgabe 56

[3] https://medium.com/pinterest-engineering/understanding-pins-through-keyword-extraction-40cf94214c18

[4] https://neilpatel.com/blog/pinterest-seo/

[5] https://www.omt.de/pinterest-marketing/mit-deiner-keyword-recherche-zum-pinterest-erfolg/

[6] https://powerdigitalmarketing.com/blog/the-pinterest-algorithm/#gref

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